Flotter Dreier mit mysteriösem vierten Mann

  • Zitat von DJ Mattes #89

    will mich da nicht auch noch einmischen :P
    hatter aber wirklich sauber hin bekommen, der "kleine" wird glaub ich erwachsen :mrgreen: :mrgreen:


    Du sollst Dich auch net einmischen, sondern Deine Waffe schärfen :!:
    Ich erwarte ein Podium :klaps:



    ;)

    ...und als ich wanderte durch einen dunklen Forst, boten sich mir zwei Wege dar. Ich wählte den, der weniger ausgetreten war...

  • Samstag! 2 Mal freies Training und dann, am späten Nachmittag, das Qualifying. Für DJ bedeutete das Schrauberei und Reifenwechseln, für mich Kilometer im Infield. Für den Sportfahrer bedeutete es Konzentration, Spass und Anstrengung. Für den vierten Mann war es ein herrlicher Urlaubstag bei strahlendem Himmel und anstehen in der Schlange vor dem Golden Tyre Truck, der erst spät am Freitagabend ankam, weil man vergessen hatte, die Fähre zu buchen....
    Den ersten Satz Reifen ließen wir von den Fachleuten aufziehen, das kostete aber Geld und DJ war sich sowieso sicher, das schneller und besser zu können als als die Gummiclowns. (Am Sonntag schlug er den Gummiclown im Fernduell auch um Längen!)
    Es war also klar, daß die nächsten Pellen in Handarbeit aufgezogen würden, aber jetzt stand das erste Rollout an, freies Training der Klasse UEM Open in Pleven/Bulgarien. Gemeinsam wackelten wir vor zur Strecke, der Sportfahrer nahm den vierten Mann als Sozia mit, DJ und ich schleppten unsere müden Körper durch die Hitze die geschätzten 3 Kilometer vor bis zur Strecke. Ich kroch gleich weiter Richtung Sky Section, der Sportfahrer steht ja auf Big Air Pics.
    Ich legte mich also in den Schatten des großen Tables und richtete mein Objektiv gen Himmel. Ab und zu, wenn ich genügend Kraft gesammelt hatte, drückte ich auf den Auslöser und lichtete den jungen Hüpfer ab. Hier und da hatte ich auch noch Kraft, andere Hüpfer abzulichten, insgesamt war es aber eine furchtbare Tortur und ich hätte viel lieber geschlafen. Außerdem wimmelte es an meiner Liegestätte von Ameisen und ich wäre gerne aufgestanden und davongerannt, aber ich konnte nicht.
    Da lag ich also, inmitten eines Ameisenstaates und drückte in regelmässigen Abständen auf den Auslöser der Kamera, irgendwo in Südosteuropa, auf einem geheimen Militärstützpunkt in der Hitze des Sommers.
    Moment mal, ich bin doch nicht Bond. Was schreibe ich hier?
    Verdammt, abgedriftet, der fehlende Schlaf fordert seinen Tribut. In der Realität flitze ich um den Kurs, mache in möglichst vielen Kurven Bilder, klettere in der Sky Section die Hügel hinauf und suche die beste Position für einen geilen Schuss. Ich bin in meinem Element und das Vierauge brennt ordentliche Zeiten in den Asphalt, alles ist gut.
    Erstes freies Training vorbei, ich habe Bilder im Kasten, Jan die drittbeste Zeit noch vor Petr Vorlicek hingeknallt, alles ist fein.
    DJ und ich stürzen uns auf die Suzi, für das zweite freie Training muss ein anderes Federbein rein, testen ist angesagt. DJ schraubt, ich versuche ihn zu behindern, was er als Hilfe auffasst und er freut sich. OK, dann mach ich halt. Bin ja jetzt auch fast Fahrwerksguru. Trotz meiner Hilfe wird das Bike rechtzeitig fertig, es geht wieder los, ich schleppe mich zu meinem Ameisenhügel und lege mich hin. Das zweite Training mit dem anderen Federbein verläuft noch besser, Jan belegt diesmal sogar Platz 4. Wir sind alle sehr stolz auf den Youngster und gespannt auf das Zeittraining. Ich wärme die Nudeln mit Sauce nach Bologneser Art auf, die ich am Vortag noch vorbereitet habe und füttere den Sportfahrer, damit er genügend Kraft für den harten Job hat, der ihn gleich erwartet. Ich selber gönne mir auch ein paar Nudeln, mein Job ist schliesslich auch nicht ohne. DJ wechselt mal eben nebenher einen Reifen, ich schaue in Slow Motion zu, um überhaupt erfassen zu können, was der Kerl da treibt. Jetzt mal ohne Scheiss: Wenn Ihr mal sehen wollt, wie man Reifen wechselt, schaut dem Mattes zu, der Typ ist die Gummimacht! Der rupft die Dinger von der Felge und schlenzt sie wieder drauf, als seien das von Mr. Long Dong Silver getragene Kondome!
    Zeittraining: Ich schlumpfe im Infield rum, bekomme also keine Zeiten mit, sehe aber, wie locker der Sportfahrer cruist. Das sieht gut aus, der Speed passt, ich widme mich dem Frosten.
    Zwischendurch fehlt er mal, ich schaue Richtung Pitlane, da steht er und trinkt etwas, schaut auf den Zeitenmonitor. Alles im grünen Bereich. Ich froste weiter, Jan nimmt die Zeitenjagd wieder auf und sieht gut aus dabei. Das Resultat ist ein vierter Startplatz, seine Premiere in der ersten Reihe bei der EM, wir sind zufrieden. Wir bereiten das Motorrad für das warm up am nächsten Tag vor, räumen unser Vorzelt auf und laden alles ein, was wir nicht mehr brauchen. DJ möchte ein richtig kaltes Bier und wir latschen zur Grillstation am Ende des Fahrerlagers, wo neben diversen Kebab und Salatvariationen auch Bier aus funktionierenden Kühlschränken angeboten wird. Wir erstehen zwei Büchsen Tuborg und setzen uns zu Michi Herrmann, den wir dann auch gleich mal interviewen und unsittlich berühren. (Das erkläre ich jetzt nicht näher, das bleibt zwischen Michi und mir). Nach dem Bier verabschieden wir uns von Michi und traben zurück zum Glücksmobil. Der Grill wird gestartet, das Bier zischt, wir schauen die ersten Bilder des Tages auf DJ's Rechner an und essen dann gemütlich, bevor wir etwas später in die Schaumstofffedern fallen und den Schlaf der Gerechten schlafen.

    ...und als ich wanderte durch einen dunklen Forst, boten sich mir zwei Wege dar. Ich wählte den, der weniger ausgetreten war...

  • ... und vom anderen Ende der Welt betrachtet...


    Mein Geburtstagssamstag begrüßt mich zumindest mit besserem Wetter als am Vortag. Die bulgarische Abteilung beglückwünscht mich schon am sehr frühen Vormittag per Telebim ganz persönlich, alle 4 ganz brav hintereinander. Die Crew macht jetzt einen deutlich ausgeschlafeneren Eindruck als 24 Stunden zuvor. Ich suche im Netz einen Zeitplan, damit ich weiß, wann ich nervös werden muß. Finde aber nix und hoffe, daß dort wie üblich der permanente Zeitplan läuft.
    Zum Glück gibt es hier bereits eine Menge zu moderieren, damit ich keine Zeit habe, Live-Timing zu schauen. Da drehst Du komplett ab, absolute Höchststrafe. Um kurz vor 11 halte ich es aber nicht mehr aus, eine Blick ins Netz muß riskiert werden. Platz 3, prima! Kurz darauf saust auch schon eine Ergebnis-SMS rein!
    Nach dem zweiten Training schrillt das Telefon, eindeutig Juniors Klingelton. Ich schrecke etwas zusammen, aber keine Probleme in BG. Kurze Infos, gute Laune, und 4Auge erkundigt sich nach dem Resultat seines jungen Trainingspartners, der hier im Junior-Cup an den Start geht.
    Gut 2 Stunden später dann das Zeittraining. Ich bleibe ganz cool, aber nur 20 Minuten. Dann halte ich es nicht mehr aus und versuche zwischen der Moderation dann doch Live-Timing zu schauen. Platz 4, sauber! Kurz darauf auch die persönlich Meldung, zufrieden, aber so nicht ganz, war halt knapp zu P3. Mir egal, bin hoch stolz und binde es jedem vor Ort auf die Nase...
    Auch beim abendlichen Geburtstagsumtrunk, der in Ermangelung einer eigenen Behausung bei Pfeil-Kawasaki abgehalten wird. Schaun wir mal, was morgen geht.

  • Sonntag, Day of Race. Im warm up spielt der Sportfahrer ein bisschen mit der Strecke und ich lichte ihn dabei ab, alles im Lot, es passt. Das Bike wird für das Rennen vorbereitet, wir sind alle locker, aber nur nach außen. Innen drin brodelt es, zumindest bei mir. Der Kleine hat den Speed und er hat einen guten Startplatz. Ich würde gern mit einem Podium heimfahren, würde gern The Voice anrufen, um ihm die Nachricht mitzuteilen: "Hey, Podium. Jan hat es gepackt, er steht da oben!"
    Abwarten ist angesagt, aus Erfahrung weiß ich ja, was alles schief gehen kann......"
    Startaufstellung, das übliche Brimborium, wir schleppen Reifenwärmer und Stromaggregat in der Gegend rum, geben uns betont gelassen. Cooler als wir ist nur Vorli, der ganz alleine mit seinem Bike in den Vorstart kommt, das Ding in einem der Ständer parkt und dann grinsend rumsteht. Keine Reifenwärmer, kein Aggregat, kein Mechaniker.......einfach nur ein Mann und ein Motorrad.
    Ich quatsche ein bissel mit ihm, er meint nur, es sei doch warm genug (wir haben so um die 25°C Lufttemperatur) und läßt zwischen den Zeilen durch klingen, daß sowieso alles überbewertet sei.
    Kurz darauf stehe ich in der Startkurve, um ein paar Bilder zu schießen, die Startaufstellung ist Mechaniker- und Aggregatfrei. Die Ampel geht an, kurz darauf aus und die Meute schießt los. Jan verpennt die Aktion mal komplett und kommt an Platz 7 ins erste Eck, verpasst den Bremspunkt vor
    der zweiten Kurve locker um 2 Meter und geht als 10ter ins Rennen. Ich wackle Richtung Sky Section, da ist eine Stelle, von der aus ich fast die ganze Strecke einsehen und mit wenigen Schritten zwischen Sky Section und Driftkurve wechseln kann, um ein paar Pics zu ergattern. Ich schreie den Sportfahrer 5 Runden lang an, er pusht auch wie blöde, aber der Speed fehlt. Die Fuhre pumpt am Heck, eine saubere Linie scheint nicht zu funktionieren. Ich bin einigermaßen erstaunt, das Fahrwerk hat doch im Training und warm up funktioniert, die Bedingungen haben sich nicht großartig verändert......... Er wird immer langsamer und sieht unglücklich aus, ich trabe Richtung Pit Lane. Da kommt er auch schon reingefahren, der hintere Reifen ist platt. Wir schicken ihn wieder raus, fertig fahren, Punkte mitnehmen......
    In der letzten Runde liefert er sich noch ein packendes Duell mit Thomas Gory, der ebenfalls einen Platten hatte. Die beiden blockten sich in jeder Kurve und lieferten sich zum Abschluß noch ein Beschleunigungsrennen auf der Zielgeraden, das letztlich Gory für sich entscheiden konnte.
    Vierauge war bitter enttäuscht, Platz 16, ein mieser Startplatz für Lauf 2........
    Ein neuer Reifen musste her und DJ hatte endlich die Gelegenheit, sich mit dem Reifendienst, der gegenüber steht, zu messen. Was soll ich schreiben? Klarer Sieg für DJ Mattes, die Pelle ist drauf und das Rad dort, wo es hingehört. als der Typ gegenüber noch dabei ist, das Gummi über das Alu zu stülpen.
    Lauf 2: Vierauge auf Startplatz 16, die Podiumsphantasien sind Schall und Rauch, ich liege in einem Ameisennest in Turn 1 und warte auf die Meute. Der Sportfahrer bestätigt, was ich schon lange weiß- starten von hinten kann er. Die Suse kommt an achter Position um die Ecke, ich grinse und trabe zu meinem Lieblingsplatz. Jan kämpft, er pusht, er sucht Lücken, wartet auf Fehler seiner Vorderleute, aber leider geht nix vorwärts. Der Bengel ist klar schneller, kommt aber nicht vorbei, die Linie ist zu schmal und definiert, um wirklich überholen zu können. Jan bringt Platz 8 ins Ziel, meine Unterarme und Unterschenkel changieren inzwischen in diversen Rottönen lustig vor sich hin.
    Wir stricken wieder an der Suse rum, Jan hat die Nudeln selber heiß gemacht, weil ich noch ein paar Bilder von der WM eingefangen habe, alles ist harmonisch. Am Abend vorher haben wir etwas gezankt, aber das ist vergessen. Das Bike steht fertig da, Reifenwärmer sind drauf, der Sportfahrer hat gegessen und ich genehmige mir auch ein paar Nudeln. DJ verweigert jegliche Nahrungsaufnahme, er hat immer noch ein schlechtes Gewissen wegen dem Platten im ersten Lauf, für den er absolut nichts konnte, aber so ist er halt....
    Ich knuddle ihn ein bisschen und er lächelt, als ich damit aufhöre.
    Im dritten Lauf macht der Kleine einen guten Job, fährt gute Zeiten, beißt sich aber an Michi die Zähne aus. Die beiden fliegen um den Kurs, kommen aber leider nicht weiter vor, die Spitzengruppe blockt wie bescheuert. Mit der Brechstange ginge vielleicht etwas, aber das machst Du auf diesem Track nicht wirklich.
    Jan bringt einen siebten Platz nach Hause, wir sind zufrieden, nach dem ersten Lauf mit dem dicken Pech muss man das auch sein. Der Speed war mehr als gut, die Performance passt, da geht noch was, wenn nicht weiterhin Pech mitspielt.
    Wir fangen an, das ganze Geraffel so zu verladen, daß es auch so zuhause ankommt, wie wir es einpacken, und bereiten uzns auf die Rückfahrt vor, die wir dieses Mal über Serbien planen. Scheiß auf das Carnet, Versuch macht kluch. Wie wir von anderen erfahren haben, lassen sich Zollgesetze aushebeln, wenn man darauf beharrt, daß es sich um Sportmotorräder handelt (only for Racing, no Papers).
    Ich bin gespannt und DJ übernimmt die erste Etappe.

    ...und als ich wanderte durch einen dunklen Forst, boten sich mir zwei Wege dar. Ich wählte den, der weniger ausgetreten war...

  • sorry, geht net weiter. Rückfahrt verlief problemlos, alle sind gesund zu Hause angekommen.


    Hab einfach nicht den Kopf dazu. nen gescheiten Text in die Tastatur zu hacken........

    ...und als ich wanderte durch einen dunklen Forst, boten sich mir zwei Wege dar. Ich wählte den, der weniger ausgetreten war...