Ganz großes Kino!
Finale furioso
-
-
Zitat
Zurück im Fahrerlager fand er nur Sabrina und Dominik, die Kinder, die Manuela und den Zaundoc begleiteten. Das kleine Mädchen machte ein so trauriges Gesicht, dass Rico tröstend seinen Arm um sie legte, noch bevor er sich aus der verschwitzten Lederpelle schälen konnte. Er wollte sich bei Harro und Daniela nach dem neusten Stand erkundigen und versprach der Kleinen, sofort zurückzukommen, sobald er Neuigkeiten hätte.Der belgische Rettungswagen kam langsam die Wiese im Fahrerlager heraufgerollt und Rico entdeckte Manuela auf dem Beifahrersitz. Ihr sorgenvoller Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes. Gemeinsam mit den anderen liefen sie hinter dem RTW zum Standplatz. Manuela berichtete vom Sturz und das Thomas am Knie verletzt sei, möglicherweise das Wadenbein gebrochen wäre. Er solle zur genaueren Diagnostik in die Klinik nach Aachen.
Rico erklärte, dass sie sich um das Motorrad und den Wemstransporter (… eine kurze Anmerkung sei an dieser Stelle gestattet: Warum schlägt eigentlich das Rechtschreibprogramm an dieser Stelle immer nur den Begriff „Viehtransporter“ vor??) kümmern würde und die Kinder solange bei Andy bleiben könnten. Etwas erleichtert willigte sie ein und machte sich mit Thomas, der inzwischen an den selbst mitgebrachten Gehstützen von der Trage zu Manuelas Auto gehumpelt war, auf den Weg ins Krankenhaus.
Während bei Harro eine kleine Siegerehrung improvisiert wurde, packten die TeamTussis, tatkräftig von den Alten Säcken unterstützt, das Equipment zusammen und verteilten es auf die jeweiligen Fahrzeuge. Inzwischen hatte Rico neben seinem eigenen Pokal stellvertretend für den Gesamtersten die Siegerpokale entgegen nehmen dürfen und alberte mit den Anderen noch kurz 'rum, bevor er sich verabschiedete.
Mit Krissi und Marco, die beide gemeinsam in Aachen wohnen, war schon vorher vereinbart, dass sie den Abend dort verbringen wollten. So fuhren sie in einem merkwürdigen Konvoi Richtung Deutschland. Die Motorräder der beiden AS vorneweg, dann Andy, die den schwarzen „Zaundoktor“-Transporter lenkte und Rico, der mit den Kindern im Familiendiesel dem Grüppchen folgte.
Als gerade die Reihenfolge für die ersehnte Dusche ausgefochten war, klingelte Ricos Telefon. Manuela gab einen ersten Zwischenbericht aus dem Krankenhaus und teilte mit, wo sie zu finden seien. Das Aachener Klinikum – architektonisch eine bedauernswerte Mischung aus Heizkraftwerk, Raumschiff und U-Boot – war Krissi durch ihr Medizinstudium bestens bekannt und so fanden sie ohne Umwege zur Notaufnahme. Dass dies keine Selbstverständlichkeit ist, kann jeder nachvollziehen, der dort erst nach Tagen orientierungslosen Suchens endlich, fast verzweifelnd sein Ziel gefunden hatte.
Thomas lag im Bett, Manuela stand daneben und die Kinder fielen jubelnd über beide her. Das Knie inzwischen auf einen respektablen Umfang angeschwollen. Dem aktuellen Kurzbulletin schloss sich eine lange Wartezeit an. Thomas schilderte den Unfall später so:
„Ich bin links versetzt hinter dem Fahrer vor mir über den ersten Table und dabei habe ich schon mächtig aufgeholt. Am zweiten Table wollte ich ihn dann überholen. Als wir über die Kante sprangen sah ich rechts einen Fahrer vor dem Anlieger liegen. Mein Vordermann sprang nicht so weit und zog nach der Landung nach links. Ich bin gelandet und in ihn rein ... Dabei ist meine Maschine nach links umgeklappt und ich bin über mein linkes getrecktes Bein mit einer Linksdrehung abgestiegen. Dabei hat es 2x in meinem Knie kräftig gezupft.“
Der Orthopäde kam, der Befund des Radiologen wurde erneut besprochen und nachdem der Unfallchirurg die stationäre Aufnahme in der Klinik durchgesetzt hatte, konnte auch Manuelas ursprünglicher Plan, noch in der Nacht nach Hause fahren zu wollen, endgültig verworfen werden. Sie würden alle gemeinsam in der Studentenbude von Krissi und Marco Platz finden und eine warme Mahlzeit sollte es spät in der Nacht auch geben.Der Morgen begann mit der logistischen Konzeption. Manuela wurde mit den Kindern zum Klinikum gebracht und nach einem kurzen Krankenbesuch steuerte sie im eigenen Auto die hessische Heimat an. Das Rico im klimatisierten Familiendiesel nur auf Anhänger und Kinder zu achten hatte, kann getrost vernachlässigt werden. Andy als Pilot und Nadine als Navigator – die TeamTussis brachten den schwarzen Transit, vollgepackt und ohne Servolenkung, zurück in den kleinen Ort im Taunus. Eine absolut respektable Leistung, denn das untermotorisierte Gefährt entbehrt nicht nur den geringsten Luxus. Mit dem kompletten Equipment beladen, brachte der Transporter nun das gefühlte Vielfache seines Eigengewichts auf die Waage. Die „Zigarette danach“ sollte diesmal ausnahmsweise genehmigt sein.
[center]- ENDE -[/center] -
genial geschreibselt!!!
-
DANKE